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Bakterielle Vaginose und Scheidenpilz: die Unterschiede

Eine Infektion der Scheide betrifft viele Frauen und in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis. Nicht immer handelt es sich um eine Pilzinfektion; auch die sogenannte bakterielle Vaginose ist relativ häufig.

Was ist die bakterielle Vaginose?

Die bakterielle Vaginose ist eine Krankheit, die durch Bakterien und nicht wie der Scheidenpilz durch Pilze ausgelöst wird. Sie entsteht immer dann, wenn das bakterielle Gleichgewicht in der Scheide aus dem Ruder geraten ist. Eine gesunde Scheidenflora ist durch einen hohen Anteil an Milchsäurebakterien gekennzeichnet. Sie produzieren Milchsäure und erhalten so die Balance aufrecht. Gerät die Scheidenflora hingegen aus dem Gleichgewicht, wird sie leicht von schädlichen Bakterien, insbesondere den Gardnerellabakterien besiedelt. Ein wesentlicher Unterschied zum Scheidenpilz ist, dass der Ausfluss bei einer bakteriellen Vaginose unangenehm und leicht fischig riecht (1). Typisch für die bakterielle Vaginose sind ausserdem ein Brennen sowie Juckreiz im Intimbereich (2). Ein weiteres Warnzeichen für eine bakterielle Vaginose ist dünnflüssiger, weisslicher oder grauer, sowie verstärkter  Ausfluss (3). Während bei einer Pilzinfektion Juckreiz und Schmerzen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr typisch sind, treten diese Symptome bei der bakteriellen Vaginose eher seltener auf.

Was ist der Scheidenpilz?

Häufigster Erreger für einen Scheidenpilz ist der Hefepilz Candida albicans. Ist die Abwehr der Scheide geschwächt, kann er sich besonders leicht ausbreiten. Häufig ist das in Folge der Einnahme von Antibiotika zu beobachten. Gemeinsam benutzte Handtücher oder eine falsche Toilettenhygiene können ebenso dazu führen, dass es zu einer Ansteckung mit dem Hefepilz kommt. Habt ihr plötzlich Stress oder kommt es zu einer Änderung in eurem Hormonhaushalt, kann auch das eine Scheideninfektion auslösen. Auch der Scheidenpilz führt zu einem Ausfluss aus der Scheide. Allerdings ist er anders als bei der bakteriellen Vaginose überwiegend geruchlos, weisslich und mit körniger Konsistenz (1). Juckreiz (2) sowie Schmerzen beim Wasserlassen (3) und beim Geschlechtsverkehr (4) sind weitere Begleiterscheinungen beim Scheidenpilz.

Kann man einer Scheideninfektion vorbeugen?

Einer Pilzinfektion könnt ihr durch eine richtige Hygiene vorbeugen. Übertreibt es aber auch nicht mit der Scheidenhygiene und verwendet am besten ein speziell auf diesen Körperbereich abgestimmtes Produkt. Eine Waschlotion für den Intimbereich hat sich in der Praxis bewährt. Gebt Obacht beim Toilettengang und wischt stets von vorne nach hinten ab. So können keine Darmbakterien in die Scheide gelangen. Verzichtet weiterhin auf Unterwäsche aus synthetischen Fasern, die zu eng anliegt. Slips aus Baumwolle sind die bessere Wahl.

Fazit: Vor einer Scheideninfektion ist keine Frau gefeit. Mit der richtigen Körperhygiene und dem bestmöglichen Umgang mit Stress könnt ihr einer Infektion versuchen vorzubeugen.

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Wie erfolgt die Behandlung beider Infektionen?

Egal ob es sich um einen Scheidenpilz oder eine bakterielle Vaginose handelt: Wichtig ist, dass ihr bei auffälligen Symptomen euren Frauenarzt aufsucht. Je eher die Infektion diagnostiziert und behandelt wird, desto schneller verschwinden die unliebsamen Begleiterscheinungen. Während die Symptome bei beiden Erkrankungen recht ähnlich sind, ist die Behandlung grundverschieden. Auch bemerkenswert: Bei 46 Prozent aller vaginalen Beschwerden wird eine bakterielle Vaginose diagnostiziert, Scheidenpilz hingegen nur in 25 Prozent aller Fälle. Um welche Krankheit es sich nun handelt, kann mit Hilfe eines Vaginalabstriches oder eines pH-Wert-Tests recht schnell geklärt werden. Bei einer bakteriellen Vaginose liegt der pH-Wert meist deutlich höher als 4,5.

Medikamentöse Therapie: In der Regel wird euch der behandelnde Arzt Vaginaltabletten oder Zäpfchen verschreiben, auch rezeptfreie Produkte kommen in Frage. Bei der bakteriellen Vaginose hingegen kommen für gewöhnlich verschreibungspflichtige Antibiotika zum Einsatz. Damit die Scheidenflora nach der Einnahme der Medikamente wieder stabilisiert wird, raten viele Ärzte zu einer Milchsäurekur.

Egal welche Infektion ihr vermutet: Klärt ab, worum es sich handelt. Das gilt besonders dann, wenn ihr schwanger seid, denn sowohl Scheidenpilz als auch bakterielle Vaginose können sich negativ darauf auswirken. Auch die bakterielle Vaginose ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: Unbehandelt kann sie im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit sowie Entzündungen der Gebärmutter oder der Eileiter führen.

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